Wärmebildkamera

Nachdem eine Wärmebildkamera mittlerweile zur Standardausrüstung von Löschfahrzeugen gehört, wurden die überörtlichen Einsätze mit der Wärmebildkamera des Kreisfeuerwehrverbandes immer weniger, bis schließlich keine separaten Alarmierungen mehr stattfanden. Die Wärmebildkamera des Kreisfeuerwehrverbandes wurde ins LF10 verlagert und nur noch für eigene Zwecke bzw. Einsätze benutzt.

Nachdem diese Wärmebildkamera Ende 2018 wegen Defekt ausfiel, und eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich war, wurde durch die Gemeinde ein neues Gerät beschafft.

 

 

 

Wärmebildkamera des Kreisfeuerwehrverbandes Passau


Der KFV Passau hat von der Bayerischen Versicherungskammer eine Wärmebildkamera erhalten. Innerhalb des Verbandes wurde entschieden, diese Kamera im KBI-Bereich Passau-Land-Nord zu stationieren.

Bei der Wärmebildkamera handelt es sich um eine Bullard TI Commander.
Die Kamera ist ausgestattet mit einem digitalen Bildspeicher für 24 Fotos. So können z.B. für Polizei und Versicherung wichtige Bilder aufgezeichnet und dokumentiert werden.

Am 19. Juli 2005 war es endlich soweit: Die neue Wärmebildkamera wurde von der Versicherungskammer übergeben. Die Kamera wird bei der FF Büchl stationiert und von dort aus im KBI-Bereich zum Einsatzort gebracht.

Die Wärmebildkamera kann dann von den Führungskräften (KBR, KBI, KBM) und von allen Feuerwehren des Inspektionsbereiches über die Alarm- und Einsatzzentrale Passau angefordert werden. Die AEZ alarmiert die FF Büchl still über eine kleine Schleife. Mit dem MZF wird dann die Wärmebildkamera auf dem schnellsten Wege zur Einsatzstelle befördert.

Dabei ist von Vorteil, daß die nächste Einfahrt zum Autobahnzubringer Bayerischer Wald nur rund 500 Meter vom Gerätehaus entfernt ist und so über den Zubringer, der B85 und B12 verbindet, quer durch den Inspektionsbereich schnell größere Entfernungen zurückgelegt werden können.

Wir stehen gerne zur Verfügung, mit den einzelnen Feuerwehren den Einsatz der Wärmebildkamera zu üben (ab 1. Oktober 2005).

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei unserem Kreisbrandinspektor Alois Fischl für das Vertrauen, die Wärmebildkamera bei uns zu stationieren.

 

Wärmebildkamera - Anwendungsmöglichkeiten

Quelle: www.bullardextrem.com

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Anwendungsmöglichkeiten im Überblick

Die Wärmebildkamera wird bei der Brandbekämpfung in Gebäuden hauptsächlich auf vier Arten verwendet und zwar: Lagebeuerteilung, Brandbekämpfung, Suchen und Retten von Personen, und Brandwache.. Man kann sie auch für Spezialanwendungen, wie z.B. bei Gefahrgutstoffeinsätzen, verwenden. Nachfolgend finden Sie eine kurze Zusammenfassung, wie man die Wärmebildkamera bei diesen Applikationen am besten einsetzt:

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Lagebeurteilung

Mit einer Wärmebildkamera kann man nicht durch feste Gegenstände, Mauern oder Glas „sehen", sie erkennt aber sehr geringe Temperaturunterschiede. Dadurch können Feuerwehrleute Hitzestrahlung sehen , die ein Brand aus dem Inneren eines Gebäudes nach außen an die Oberfläche, geleitet hat.
Durch die Unterschiede in der Gebäudebauweise und in der Beschaffenheit der verwendeten Materialien wird die Hitzestrahlung auch unterschiedlich nach außen weitergeleitet und ist dementsprechend besser oder schlechter zu erkennen. Neuere Gebäude haben eine gute Wärmeisolierung und lassen die Hitzestrahlung schwerer durch als ältere .



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Brandbekämpfung

Mit einer Wärmebildkamera kann man die Hitzestrahlung im Deckenbereich der einzelnen Räume sehr gut sehen. Man sucht sich dazu einen Referenzpunkt, z.B. die Fläche über dem Türrahmen aus. Ein Feuerwehrmann kann nun genau beobachten, ob die Hitzeausbreitung im Deckenbereich sich verbessert (nach oben bewegt bzw. abzieht) oder sich verschlechtert ( nach unten bewegt bzw. dichter wird).
Ebenso können Feuerwehrleute mit der Wärmebildkamera die Wirkung des Wasserstrahles beobachten und besser steuern. Wenn sich heiße Flächen, die auf dem Bildschirm hell dargestellt werden, in dunkle Schatten verändern, hat der Wasserstrahl den beabsichtigten Kühleffekt erzielt. Falls sich diese Flächen nicht verdunkeln, war die Wassermenge zu gering oder der Wasserstrahl hat den Brandherd nicht getroffen.



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Suche und Rettung

Eine Wärmebildkamera verbessert und erleichtert das Vorgehen der Feuerwehren bei vielen Einsätzen, aber den größten Nutzen erzielt man im Bereich der Suche und Rettung von Personen. Früher, teilweise auch heute noch, mußten Feuerwehrleute Gebäude kriechend absuchen. Sie ertasteten sich ihren Weg durch sichtbehindernden Rauch, um dann bewußtlose Opfer aufzufinden. Die Überlebenschancen für diese Opfer waren sehr gering, da viel Zeit verlorenging bis man sie endlich gefunden hatte. Feuerwehrleute die eine Wärmebildkamera verwenden, haben praktisch „das Sehen zurückgewonnen". Sie können einen Raum viel schneller überblicken und sehen, wo sich Opfer befinden, ohne diese ertasten zu müssen.
Durch das Phänomen der Inversion der Darstellung, werden Personen auf dem Bildschirm nicht immer weiß oder als heller Schatten dargestellt. Darum sollte man Personen anhand der Form identifizieren und nicht anhand von Hell und Dunkel. Eine solche Inversion der Darstellung entsteht, weil sich die Umgebungstemperatur des Raumes in dem sich das Opfer befindet verändert hat. Somit wird eine Person, obwohl sich Ihre Körpertemperatur gar nicht oder minimal verändert hat , auf dem Monitor dunkel statt hell dargestellt, weil sich die Umgebungstemperatur so stark verändert hat, d.h. viel heißer geworden ist, als die, der hier liegenden Person.



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Brandwache

Bei der Brandwache verwenden Feuerwehrleute die Kamera für die systematische Suche nach Glutnestern . Wenn Sie eine helle (heiße) Zone finden, sollten Sie diese mit der behandschuten Hand prüfen. Fühlt man auch so keine Hitze, sollte man die Prüfung ohne Handschuh wiederholen, um sicherzustellen ob es sich tatsächlich um ein Glutnest handelt oder nicht. Es kann nämlich vorkommen, daß eine Wand, die Hitze, die sie während des Brandes absorbiert hat, nach dem Löschen noch lange Zeit abstrahlt und dies wird dann als helle Fläche am Monitor dargestellt.
Vergessen Sie nicht, daß Wärmebildkameras nicht durch Wände „sehen" können. Somit findet man Glutnester nur hinter Oberflächen, die genügend Hitze des brennenden oder glühenden Materials nach außen durchlassen.
Meistens ist die Hitzestrahlung stark genug, um hinter Wandverkleidungen oder Zwischendecken Glutnester zu finden. Schwieriger wird es bei dicken Holzplanken oder Steinmauern.



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Gefahrgutstoffe

Den Stand eines Materials in einem Behälter kann man nur dann feststellen, wenn dieses in festem oder flüssigem Zustand ist. Wenn der Behälter dicke Wände hat oder thermisch isoliert ist, wird keine Energie nach außen abgestrahlt.
Will man Gefahrgutstoffe im Wasser ausfindig machen, ist es wichtig zu wissen, ob dieser Stoff auf dem Wasser schwimmt oder nicht. Eine Wärmebildkamera kann nämlich nicht „durch" das Wasser sehen, also werden Stoffe, die mit dem Wasser vermischt sind oder sich auf dem Grund festgesetzt haben, nicht erkannt.

Mehr Infos gibts auf der Bullard-Homepage: www.bullardextrem.com